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Sonntag, 12. Januar 2020

Alkoholische Leberzirrhose

Herr / Frau XX wurde mit der oben beschriebenen Anamnese stationär aufgenommen.
Laborchemisch zeigten sich erhöhte Transaminasen und Cholestaseparameter, ein Spontan-Quick von XX %, eine Bilirubin-Erhöhung auf XX µmol/l sowie eine Hypalbuminämie mit einem Albumin von XX g/l.
Sonographisch konnte eine Leberzirrhose mit portaler Hypertension und Aszitis nachgewiesen werden.
In der Gastroskopie vom XX zeigten sich Ösophagusvarizen XX°.
Zusammenfassend bestand eine dekompensierte Leberzirrhose im Stadium Child XX.
Bei Erstdiagnose einer Leberzirrhose initiierten wir eine Abklärungsdiagnostik und konnten als Ursache das Vorliegen einer Virus-Hepatitis, eine autoimmune Genese, eine Störung im Eisen- oder Kupferstoffwechsel, eine metabolische Genese und einen Alpha1-Antitrypsinmangel als Ursache für die Leberzirrhose ausschließen. Als Genese der Leberzirrhose ist wohl der angegebene Alkoholkonsum des Patienten / der Patientin am wahrscheinlichsten.
Der AFP-Wert lag mit XX µg/l im Normbereich.
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Wir leiteten eine diuretische Therapie mit Furosemid und Spironolacton ein. Hierunter konnte ein guter Gewichtsverlust verzeichnet werden. Dabei blieben die Nierenwerte und Elektrolytwerte stabil.
Wir führten XXmalig eine therapeutische Aszites-Punktion von insgesamt ca. XX Litern Aszites durch. Eine Diagnostik des Aszites ergab keinen Hinweis auf das Vorliegen einer spontan bakteriellen Peritonitis.
Da es hierunter zunächst aber nicht zu der gewünschten Abnahme des Aszites kam und wiederholt eine Parazentese durchgeführt werden musste, begannen wir die Planung für eine TIPSS-Anlage. Hierfür veranlassten wir eine CT-Untersuchung des Abdomens und eine Echokardiographie mit oben genannten Befunden.
Bei Ösophagusvarizen XX° bitten wir im Verlauf nach erfolgreicher Rekompensation um den Beginn einer Betablocker-Therapie.
Aufgrund eines Alkoholtentzugssyndroms erfolgte eine Entzugstherapie mittels XX in ausschleichender Dosierung und es erfolgte zusätzlich Lactulose Gabe bei hepatischer Enzephalopathie. Wir führten diese im Sinne einer Sekundärprophylaxe fort.
Aufgrund der Alkohol-Anamnese substituierten wir Vitamin B6 und führten eine orale Vitamin-B-Komplex-Therapie durch.
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Wir bitten um Fortführung und ggf. Anpassung der diuretischen Therapie unter regelmäßigen Kontrollen der Elektrolyte und Nierenretentionsparameter sowie um Durchführung regelmäßiger Gewichtskontrollen.
Aufgrund der Leberzirrhose sollten nun alle sechs Monate eine Bildgebung der Leber sowie eine Bestimmung des AFP zur frühzeitigen Erkennung eines hepatozellulären Karzinoms erfolgen, sowie einmal jährlich eine Gastroskopie zur Kontrolle der Ösophagusvarizen.
Sollte es zu einer erneuten aszitischen Dekompensation unter der hochdosierten Diuretikagabe kommen, wäre zudem die Indikation zur TIPPS-Anlage gegeben.
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Wir entlassen Herrn / Frau XX in gebessertem Allgemeinzustand in Ihre ambulante Weiterbehandlung.

Prozedere:
- Absolute Alkoholkarenz !
- Wir bitten um wöchentliche Laborwerte Kontrolle in den nächsten 3 Wochen, mit BB, Quick, Kreat, Na+, K+, Bilirubin, gGT, GPT, CRP.
- Wir bitten um Fortführung und ggf. Anpassung der diuretischen Therapie.
- Bitte täglich wiegen (Tagesbuch), sowie trinkmenge Restriktion (max. 1,5L /d) sowie Salzarme Ernährung.
- Sollte es zu einer erneuten aszitischen Dekompensation unter der hochdosierten Diuretikagabe kommen, wäre zudem die Indikation zur TIPPS-Anlage gegeben.
- Aufgrund der Leberzirrhose sollten nun alle sechs Monate eine Bildgebung der Leber sowie eine Bestimmung des aFP zur frühzeitigen Erkennung eines hepatozellulären Karzinoms erfolgen, sowie einmal jährlich eine Gastroskopie zur Kontrolle der Ösophagusvarizen.

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