Hämolytisch-urämisches Syndrom
Die stationäre Aufnahme der
Patientin / des Patienten erfolgte mit Abgeschlagenheit,
Appetitminderung, Bauchschmerzen, Übelkeit, blutigen Diarrhoen sowie
Petechien am ganzen Körper.
Laborchemisch zeigten sich
deutlich erhöhte Nierenretentionsparameter, eine hämolytische Anämie mit
Fragmentozyten sowie eine Thrombozytopenie und erhöhten LDH.
Laborchemisch zeigte sich ein negativer Coombs-Test.
Die
bestimmte ADAMTS 13 Aktivität erwies sich als normal, so dass wir
differentialdiagnostisch eine thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
(TTP) als unwahrscheinlich sahen.
Hinweise auf ein typisches
hämolytisches Syndrom im Rahmen von z.B. Enteritiden konnte
ausgeschlossen werden. Stuhlkulturell konnte kein Shiga-Toxin und kein
EHEC-Toxin nachgewiesen werden.
Am XX erfolgte eine
komplikationslose Nierenpunktion in Lokalanästhesie unter
sonographischer Kontrolle. Die postinterventionelle Überwachung
gestaltete sich komplikationslos. Hinweise auf Einblutungen ergaben sich
am Folgetag nicht. Der Hb-Wert blieb stabil. Wir empfehlen eine
körperliche Schonung und kein Heben von schweren Lasten für mindestens
10 Tage.
Im Nierenbiopsat ergab sich histologisch das Bild einer thrombotischen Mikroangiopathie.
In
Anbetracht der gesamten Befunde gingen wir am ehesten von einem
(postpartalen) (atypischen) hämolytisch-urämischen Syndrom aus.
/
Bei
Anurie und Hyperkaliämie war im Rahmen des Nierenversagens die
Durchführung einer Dialyse erforderlich. Wir initiierten am XX nach
komplikationsloser Anlage eines Shaldon-Katheters die Einleitung der
Hämodialyse und Plasmapherese-Therapie. Im Verlauf wurde am XX eine
Demers-Katheter-Anlage zur weiteren Dialyse-Therapie durchgeführt.
Wir
entschieden uns für den Beginn einer Plasmaseparationstherapie. Nach
komplikationsloser Anlage eines Shaldon-Katheters rechts wurde die erste
Plasmapherese gleich am XX durchgeführt. Insgesamt wurden XX
Plasmapheresen durchgeführt. Am XX konnte der Shaldon-Katheter
komplikationslos entfernt werden.
Zur Therapie des (atypisch)
hämolytischen Syndroms begannen wir am XX nach prophylaktischer
Meningokokken-Impfung sowie antibiotischer Therapie mit Azithromycin
eine Eculizumab-Therapie. Diese wurde von der Patientin / dem Patienten
gut vertragen. Die weiteren Eculizumab-Behandlungen sowie die klinischen
Verlaufskontrollen werden durch unsere Ambulanz erfolgen.
Des
Weiteren bestand eine weiterhin ausgeprägte Hypertonie. Diese wurde
medikamentös mittels XX behandelt, worunter sich die Blutdruck-Werte
normalisierten.
Aufgrund der ausgeprägten Hämolyse mit einem
Hb von XX g/dl war während des stationären Aufenthaltes die Transfusion
von insgesamt XX Erythrozyten-Konzentraten notwendig.
/
Unter
den oben angegebenen therapeutischen Maßnahmen kam es zu einem Rückgang
der Hämolyse und einer Normalisierung von glomerulärer Funktion sowie
Thrombozytenzahl, der Allgemeinzustand des Patienten / der Patientin
besserte sich deutlich.
/
Zur Fortsetzung bei
aktuell weiter bestehender fortgeschrittener Niereninsuffizienz K/DOQI
Std. V erfolgt eine Anbindung an die Dialysepraxis XX.
Zur
Evaluation des Therapie-Erfolgs bitten wir darüber hinaus um eine
Vorstellung der Patientin / des Patientin in unsere Ambulanz am XX um XX
Uhr.
Wir vereinbarten einen nächsten Vorstellungstermin für
den XX um 9 Uhr zur XX. Gabe Eculizumab in unserer Ambulanz. Wir bitten
um Vorstellung mit Überweisungsträger.
/
Wir entlassen Frau / Herrn XX am XX in gutem Allgemeinzustand in Ihre stationäre Weiterbehandlung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen