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Samstag, 1. April 2023

Liposuktion - Komplikation

Es erfolgte die stationäre Aufnahme der o.g. Patientin mit bekannter Anamnese bei Fieber unklarer Genese bei zurückliegender Liposuktion in XXXXX  (lt. Pat. in XXXXXX).

Laborchemisch zeigten sich deutlich erhöhte Infektparameter sowie eine normochrome, normozytäre Anämie.

Sonographisch liessen sich multiple Lakunen im Sinne von postoperativen, teilweise schon in Organisation übergegangenen Hämatomen im subcutanen Fettgewebe nachweisen, teilweise auch mit Druckschmerz,

somit ist am ehesten in der Zusammenschau der Anamnese, des klinischen Bildes und der Befunde von superinfizierten Hämatomen nach Liposuktion auszugehehen.

Entsprechend waren die Entzündungswerte stark erhöht.

Die laborchemische Studie des Punktats des Bauchdeckenhämatoms zeigte ein entzündliches Material mit erhöhten Leukozyten, überwiegend polymorphnucleäre Leukozyten.

Es erfolgte nach Asservierung von Blutkulturen die Einleitung einer empirischen antibiotischen Therapie mittels Ampicillin/Sulbactam 3g i.v. über 5 Tage.

Nach Rücksprache mit den Kollegen der Chirurgie wurde die Entscheidung für das Fortführen des konservativen Therapiekonzeptes mittels Ampicillin/Sulbactam getroffen.

Unter den eingeleiteten Therapiemaßnahmen zeigten sich die Infektwerte bei Besserung des klinischen Bildes allmählich regredient, so dass bei negativem PCT die Antibiotika-Therapie am XX.XX.2023 abgesetzt werden konnte.

Die Entlassung erfolgte am selben Tag in gutem Allgemeinzustand in Ihre geschätzte Weiterbetreuung.

Kolondivertikulose, endoskopische Adenom-Resektionen

Diagnosen:
1. Kolondivertikulose

2.  endoskopische Adenom-Resektionen
  Aktuell:
sessiles Typ I s pit pattern IV - 25 mm großes Adenom im Bereich der linken Flexur - piece-meal-Technik
weitere zwei bis 5 mm kleine Typ II a pit pattern III S - Adenome in Transversum und proximalem Descendens
  Histologie: zu 1.: Anteile eines villösen Adenoms mit fokal hochgradiger intraepithelialer Neoplasie.  (HGIN)
                       Kein Zeichen invasives Carcinom linke Flexur.


Brief:
Die Aufnahme des Patienten erfolgte aufgrund o.g. Anamnese.

Laborchemisch zeigte sich keine Auffälligkeiten, insbesondere keine Anämie. Bei niedrigem Quick-Wert unter Marcumar erfolgte vor der Koloskopie die Gabe von Vitamin K.

In der kompletten Koloskopie ergab sich das Bild einer Kolondivertikulose, zusätzlich konnte im Bereich der linken Flexur ein sessiles Typ I 25 mm großes Adenom nachgewiesen werden,

sowie weitere zwei bis 5 mm kleine Typ II a pit pattern III S - Adenome in Transversum und proximalem Descendens.

Es erfolgte entsprechend eine Resektion wie unten stehend (siehe Interventionsprotokoll). Fragmente des Adenoms aus der linken Flexur zeigten villöses Gewebe mit fokal hochgradiger intraepithelialer Neoplasie.

Keine Zeichen eines invasiven Carcinoms. Wir empfehlen eine amb. Re-Koloskopie in drei Monaten (06/23).

Des weiteren haben wir die Antikoagulationstherapie bei permanentem Vorhofflimmern von Marcumar auf Edoxaban 60mg 1x/d umgestellt.

Prozedere:
- Wir empfehlen eine amb. Re-Koloskopie in drei Monaten (06/23).


Hämorrhagisch-erosive Kolitis, ischämischer Genese

Hämorrhagisch-erosive Kolitis, im Descendens und Sigma, am ehesten ischämischer Genese
- mäßiggradiger Ausprägung,
- Symptomen: Hämatochezie, Diarrhoe
- Prozedere: konservative Therapie


Die stationäre Aufnahme von Frau/Herrn XXXXX erfolgte wegen linksseitiger Bauchschmerzen verbunden mit teils blutiger Diarrhoe.

Nach entsprechender Vorbereitung zeigte sich koloskopisch eine ischämische Linksseitenkolitis mit mäßiggradiger Ausprägung in diesen lokalisierten Arealen, welche sich erklärbar sowohl für die abdominellen Schmerzen als auch für die Hämatochezie. Koloskopisch zeigte sich eine hämorrhagisch-erosiven Colitis in Descendens und Sigma, morphologisch passend zu einer klinisch diskutierten ischämischen Genese. 

Erfreulicherweise ware das Krankeitsbild konservativ beherrschbar, die (blutigen) Diarrhoen klangen unter symptomatischer Therapie ab. 
Hinweise auf eine kardial-embolische Genese der Kolonischämie ergaben sich nicht, möglicherweise war die Ischämie auch durch die langzeitige Einnahme von Ibuprofen begünstigt worden. Aufgrund des klinischen Verlaufes wurde auf eine erweiterte Bildgebung(Angio-CT) verzichtet. Eine Indikation zur einer interventionellen Therapie bestand deshalb nicht.

Die Therapie wurde auf das o.g. Regime umgestellt und sollte lebenslang erfolgen, der Therapieeffekt der antihyperetensiven Therapie sollte durch eine ambulante 24-Stunden LZ-Blutdruckmessung dokumentiert werden.

Entlassmedikation:
ASS 100 mg p.o. 1-0-0 NEU, als Dauertherapie
Amlodipin 5mg p.o. 1-0-0 NEU
Ramipril 2,5mg p.o. 0-0-1 NEU

Prozedere:
- Falls Beinödem unter Amlodipin, bitte auf Lercanidipin umstellen.
- Regelmässige Laborkontrollen der Nierenfunktion und Kalium unter Ramipril.
- Weitere Blutdruck Einstellungen beim HA, bitte den Blutdruck 3x/Tag messen und dokumentieren über eine Woche.
- Wir empfehlen eine stete Optimierung der kardiovaskulären Risikofaktoren (Ernährungsumstellung mit Gewichtsreduktion, moderates körperliches Kraft- und Ausdauertraining, Blutdruckoptimierung, Nikotinkarenz, LDL-Cholesterin < 100 mg/d), falls nötig bitte mit CSE-Hemmer beginnen (z.B. Atorvastatin).
- Erbitte im Verlauf eine transthorakale Echokardiographie, sowie eine Funduskopie.